Iraklion Sehenswürdigkeiten
Die
gewaltigen Mauern, die während der venezianischen Herrschaft errichtet
wurden, sind das Hauptmerkmal der Stadt und eine gute Möglichkeit sich zu
orientieren wenn Sie das erste Mal in die Stadt kommen und bis zur Grenze
der Stadt gehen wollen. Die Wände bieten auch gute Ausguckplätze, für einige
der besten Aussichten, über die Stadt an. Erbaut wurden sie erst im 15.
Jahrhundert und anschließend verbessert und erweitert während des 16. und
17. Jahrhunderts. Ihre Länge beträgt 3km und insgesamt sind es vier Tore:
Das Tor der Malus im Hafen selbst, das Tor von St. George, das Tor des
Pantokrators und das Tor des Jesus´. Das Tor des Pantokrators stammt aus dem
Jahr 1570 und in der inneren Fassade befindet sich eine Büste des
Pantokrator mit einer Inschrift in griechischer Sprache. Das Tor des Jesus´
oder Neues Tor befindet sich im südlich von den Wänden und ist von ca. 1587.
Der Innenraum der Fassade ist mit Triglyphen und Metopen verziert.
Die
Hafeneinfahrt wird immernoch von der venezianischen Festung bewacht
Rocca al Mare (lokal als Koules bekannt) und wurde von den Venezianern zum
Schutz gegen eine Invasion des Hafens errichtet. Der ursprüngliche Bau wurde
im Jahre 1303 durch ein Erdbeben zerstört und das was wir heute sehen, wurde
zwischen 1523-1540 erbaut. Im Inneren der Burg wurden die Räume für die
Lagerung, als Gefängniszellen (als die Türken die Stadt in Beschlag nahmen,
sperrten sie hier die kretischen Rebellen ein) und für Unterkünfte der
Wachen, eingesetzt. Heute ist es eine beliebte Kunstgalerie. Die Reste des
venezianischen Arsenals, eine Reihe von hohen steinernen Gewölben, die in
die Wand hinter dem Hafen gebaut wurden, sind die alten Werften (die
Tarsanades), wo die Galeeren früher gebaut wurden. Die Martinengo-Bastion,
im südlichen Teil der Wände, ist der höchste und wichtigste Teil der Wand.
Hier befindet sich das Grab des kretischen Philosophens, Dichters und
Schriftstellers, Nikos Kazantzakis (1883-1957), der unter anderem „Zorba der
Grieche“ schrieb. Er wurde hier gegen den Willen der orthodoxen Kirche, da
er sich durch seine anti-religiösen Schriften der Kirche wiedersetzte,
begraben. Ein Zitat aus seinem Schreiben kennzeichnet sein Grab: "Ich hoffe
auf nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei". Die Aussicht von diesem Teil
des Walls besitzt ein Panorama.
Das historische Museum von Kreta hat eine Nachstellung seines Arbeitszimmers
und der Bibliothek in Antibes, Frankreich wo er lebte und besitzt auch
Fotografien, Manuskripte und Erstausgaben seiner Bücher. Das gleiche Museum
hat auch zwei Gemälde von Domenicos Theotocopoulos (El Greco): „View of Mt.
Sinai“ und das „Katharinenkloster“ im Jahre 1570 gemalt und „die Taufe
Christi "im Jahre 1567 gemalt.
Von
der Küste aus ist es möglich, die Hauptverkehrsader der Stadt, 25 Augustou,
zu folgen. Benannt wurde sie nach dem Tag, im Jahre 1898, als die Türken als
Reaktion auf einen englischen Versuch, einen kretischen Zollbeamten zu
ernennen, eine große Zahl an christlichen Bewohnern massakrierten. Ganz in
der Nähe befindet sich die Kathedrale des Hl. Titus, benannt nach dem
Schutzpatron von Kreta und dem Mitreisenden von St. Paul. Titus wurde in
Gorton gemartert und sein Schädel wird nun in einem Reliquienschrein der
Kirche gehalten. Das Kirchengebäude ist byzantinisch und wurde von den
Venezianern im 16. Jahrhundert verändert. Während des osmanischen Reiches
wurde es in eine Moschee geändert. Im Jahre 1856 wurde es durch ein Erdbeben
zerstört, im Jahre 1872 aber wieder aufgebaut. Im Jahre 1926 wurde es nach
einigen Reparaturen und Renovierungen wieder orthodox. Die verschiedenen
architektonischen Elemente zeugen von der Geschichte des Gebäudes.
Auf
dem Platz des Hl. Titus ist ein rechteckiges, zweistöckiges Gebäude, die
Loggia. Es wurde liebevoll rekonstruiert und während der venezianischen Zeit
war es das Zentrum des öffentlichen Lebens für den venezianischen Adel, der
sich hier versammelte um sich zu entspannen. Heute ist es das Rathaus. Ganz
in der Nähe am Venizelos Square befindet sich der Markusdom, gebaut 1239 und
ist dem Schutzpatron, St. Marcus, Venezianer Protector gewidmet. Das
ursprüngliche Gebäude wurde im Jahre 1303 durch ein Erdbeben zerstört, doch
wiederhergestellt. Es war einst die Kathedrale von Kreta, doch wie die
Kathedrale von St. Titus in eine Moschee durch die Türken umgewandelt. Im
Jahr 1956 wurde es zu seiner ursprünglichen venetianischen Form
wiederhergestellt. Heute ist es eine dreischiffige Basilika mit einem
Holzdach und durch die städtische Kunstgalerie genutzt. Sie beherbergt eine
durchgängige Ausstellung von byzantinischen Fresken.
Venizelou
Platz ist eines der beliebtesten touristischen Plätze in der Stadt und ist
der Ort mit dem viel fotografierten Morosini-Brunnen. Erbaut wurde es 1628
durch den Gouverneur, um seinen Erfolg zu feiern indem das Wasser aus dem
Berg Viadukt Youchtas in das Zentrum der Stadt fließt. Vor Ort kennt man den
Brunnen als „der Brunnen der Löwen“, da das Wasser aus den Mäulern von vier
Löwen spritzt. Weiter ist der Brunnen mit mit Nymphen, Delphinen und anderen
mythologischen Elementen verziert. An der Spitze stand ursprünglich eine
Statue des Poseidons mit seinem Dreizack, doch wurde sie durch die Türken
zerstört.
Der Bembo-Brunnen in
Plateia Kornarou ist in der Nähe des zentralen Marktes und stammt aus dem
Jahr 1588. Es ist mit venezianischen „coats of arms“ und einer kopflosen
männlichen Statue dekoriert. Es wird angenommen, dass die Statue
übernatürliche Kräfte hatte und während der türkischen Herrschaft, die
Türken sie jedes Jahr im Mai bemalten. Außerdem wurden religiöse Rituale in
seiner Ehre gehalten. Plateia Kornarou (Kornarou Platz), benannt nach
Vitzenzos Koranaros, dem kretischen Komponisten des Epos, Erotokritos, auf
denen viele von der Insel stammende traditionelle Volkslieder basieren. Ein
dritter venezianischer Brunnen, der Priouli Brunnen im Jahre 1666 erbaut,
kann bei der Delimarkou Straße angeschaut werden.
Andere Kirchen von Bedeutung sind die Kirche von Agia Ekaterini (St.
Katharina), welche auf dem Platz mit dem gleichen Namen steht. Sie stammt
aus dem 15. Jahrhundert und florierte durchgehend weiter in den nächsten 200
Jahren. Es war das Zentrum der kretischen Renaissance und der Platz, wo El
Greco unter anderem erzogen wurde. Es ist die Heimat einer Ausstellung für
byzantinische Kunst, worunter Ikonen von Michael Damaskinos sind, dem Mentor
von El Greco und der Künstler hinter der Anbetung der Könige. Eine zweite
Kirche ist die Kirche Agios Minas, welche sich auch in Plateia Katerina
(Sankt Katharinen-Platz) befindet. Sie wurde zwischen 1862-1895 erbaut und
ist eines der beeindruckendsten großen Kirchen, soweit es den Standort
betrifft. Die Kirche ist designt als Kreuzkuppelkirche und ist dem
Schutzpatron der Iraklio gewidmet. Die kleinere, ältere Kirche St. Minas
besitzt eine signifikante Reihe von hölzernen Ikonen aus dem 18.
Jahrhundert.
Schließlich sollte man bei einem Besuch von Iraklio immer versuchen, sich
Zeit für einige der herausragenden Museen zu nehmen. Das archäologische
Museum enthält Funde aus ganz Kreta und enthält eine der größten Sammlungen
minoischer Kunstobjekte. Auch die historischen und traditionellen Museum und
das Museum of Natural History geben viele interessante Informationen über
das Leben in Kreta durch die Jahrhunderte hindurch.