Archanes Kreta
16km südlich von Iraklion ist das attraktive Dorf Archanes. Es ist ein
großes Dorf mit einer Bevölkerung von fast 4.000 Menschen und ist von großem
archäologischem Interesse. Es liegt auf einem Hügel und die Umgebung ist
üppig und fruchtbar mit vielen Bächen und Flüssen. Die Region ist berühmt
für seine Weine, welche hier produziert werden. Die Dorfstraßen sind gut
geplastert und die Gärten und Balkone der Häuser besitzen eine Fülle von
bunten Blumen. In der Mitte des Dorfes sind die Straßen schmal und
geschlängelt. Es gibt mehrere klassizistische Häuser, die renoviert wurden.
4,5km entfernt liegt Kato Arhanes (Lower Arhanes). Während der
Türkenherrschaft waren die Dörfer von Arhanes ein ständiges Ziel. Im Jahre
1897 fand die Pan-kretische Versammlung hier statt.
Das Dorf und seine Umgebung haben einige faszinierende archäologische
Sehenswürdigkeiten zum bestaunen. Der berühmte Archäologe Evans, machte
Ausgrabungen in der Umgebung und identifizierte minoische Gebäude, die einen
kleinen Palast mit einschlossen. Es scheint sich hier um die Sommerresidenz
des Königs von Knossos gehandelt zu haben. Auf dem Hügel in der Nähe von
Fourni, die 1km zum nord-westlich von Arhanes liegt, haben die Ausgrabungen
von Sakerlaraki einen fabelhaft erweiterten Friedhof aus prähistorischer
Zeit, von 2500 bis 12500 v. Chr., aufgedeckt. Weitere Funde sind
Kuppelgräber die in den Fels eingemeißelt sind, Grabkammern und Gruppen von
Gräbern. Unter den Ausgrabungen sind auch unglaublich detaillierte
Kunstwerke, wie grafische Werke, Urnen, Kupfer und Steintöpfe, Pfannen,
Elfenbein Platten, Statuetten und Goldschmuck.
Am Vorgebirge des Giouhta wurde ein minoisches Heiligtum entdeckt, welches
ein Rätsel für die Archäologen bleibt: Es ein kleines Gebäude mit einem
langem Vorzimmer welches zu drei Zimmern führt an seinem südlichen Ende. Das
Heiligtum war von einer Mauer umgeben, die es schützte. Im Inneren der
Vorkammer wurden viele zerbrochene Töpfe und ein menschliches Skelett
entdeckt. In einem der drei Zimmer, wurde ein Opfer-Altar mit Anzeichen von
Opfergaben und einige Töpfe, welche Beweise sein können, für den
Opfer-Altar, entdeckt. Im zentralen Zimmer wurden zwei Beine, von einer
Statue abgebrochen zu seinen scheinen, gefunden. Im letzten Zimmer, der Raum
an der westlichen Seite, war am meisten unheimlich. Im Raum wurden drei
Skelette gefunden: Eine hingestreckte Frau, ein mit Edelsteinen geschmückter
Mann (wahrscheinlich der Priester) und ein Skelett eines jungen Mannes in
einer Fötenhaltung, liegend auf einer Steinkonstruktion, die ein Altar sein
könnte. Das letztere Skelett hatte ein Kupferschwert durch seinen Körper
gestoßen und archäologische Erklärung weisen darauf hin, dass Menschenopfer
stattfanden, bevor das Heiligtum durch ein Erdbeben und Feuer um 1700 v.
Chr. zerstört wurde. Es hat den Anschein, dass das Opfer eine Opfergabe an
die Gottheit war, in der Hoffnung, dass die Bevölkerung sich von den
zerstörerischen Kräften des Erdbebens erholen würde. In der Nähe des oben
genannten Heiligtums befindet sich die Höhle von HOSTO Nero.
Die Überreste einer anderen minoischen Villa kann in Vathypetro besichtigt
werden, sie stammt aus dem Jahr 1600-1500 v.Chr. Erst 1949 wurde sie
ausgegraben, bestehend aus einem geräumigen Herrenhaus mit vier Säulen,
einem Lagerhaus und einigen anderen Zimmern. Die Kellerräume sind von
besonderem Interesse, da es drinnen eine Ölpresse, eine Weinpresse und
einige Geräte für die Verarbeitung von Textilien gibt. Weitere Funde sind 16
Tonkrüge und eine große Amphore.
Neben den archäologischen Stätten, hat das Gebiet um Arhenes einige schöne
Kirchen zum besichtigen. Es gibt zwei byzantinische Kirchen mit Fresken: Die
Heilige Dreifaltigkeit und Agia Paraskevi, beide im 14. Jahrhundert erbaut.
In der Nähe, in der isolierten Siedlung von Asomatos, steht die kleine
Kirche mit gleichen Namen. Die Fresken stammen hier aus dem Jahre 1315 und
beinhalten die eindrucksvolle Kreuzigungsgruppe, die eines der besten
Beispiele von Gemälden aus der kretischen Schule, ist.
In dem Dorf Agia Vasilius steht die kleine Kirche St. Johannes der Herald.
Die Fresken von hier stammen aus dem 13. Jahrhundert und Kopien werden in
der Dauerausstellung von Fresken in der Basilika von St. Marcus in Iraklion,
ausgestellt.
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